„Mathematik kommt vor ...“

am 19.02.2009

Im der IGS Franzsches Feld wurde nach längerer Pause wieder eine Mathewerkstatt von Wiltraud Schillig und Rainer Böhm durchgeführt. Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf "Mathematik kommt vor ...". Es wurden viele Beispiele zur Mathematik in der Lebensumwelt in zwei Workshops intensiv bearbeitet.
Hier eine Zusammenstellung der Ergebnisse mit einigen Bildern der Tagung.

Handlungsorientierung bedeutet, dass die eigentätige, möglichst alle Sinne umfassende Auseinandersetzung mit Phänomenen und Sachverhalten aus den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler und konkrete Handlungen (Mathematik zum Anfassen, zum „Begreifen“)  immer wieder zum Ausgangspunkt oder Gegenstand von Mathematiklernen werden.   (Vgl. RRL Mathematik/IGS)

Warum Handlungsorientierung im Mathematikunterricht?

Beim handlungsorientierten Lernen werden Informationen und Erkenntnisse vielfältiger und effektiver gespeichert als bei den herkömmlichen Formen der Wissensvermittlung und -aneignung, die das kognitive Lernen stark überbetonen.
Beim Lernen durch Handeln gelingt die Vernetzung der erworbenen Kenntnisse, Informationen und Einsichten in die kognitive Struktur der Lernenden wesentlich besser; sie sind deshalb auch von größerer Gedächtniswirksamkeit.
Nach einer amerikanischen Untersuchung über menschliche Behaltensleistungen folgt, wer selbst handelnd tätig geworden ist, behält am meisten:

„wir behalten 20 % von dem, was wir hören,
30 % von dem, was wir sehen,
80 % von dem, was wir selber formulieren können      und
90 % von dem, was wir selbst tun.“

Grundsätzlich sollte man im alltäglichen Unterricht immer wieder den Sch. die Möglichkeit anbieten, selbständig etwas zu tun:
etwas zusammenbauen, untersuchen, experimentieren, erkunden und erforschen, entdecken, herstellen und ausprobieren, ...

Warum soll der Mathematikunterricht realitätsbezogen (anwendungsorientiert) sein?

  • Nur mit Realitätsbezügen, mit  Bezug zur Lebenswirklichkeit (meist fächerübergreifend), kann der Mathematikunterricht zum Umweltverstehen, zur Alltagsbewältigung und zur Berufsvorbereitung beitragen.
  • Das Aufzeigen von Querverbindungen zu anderen Fächern bzw. Wissensgebieten sowie das Aufgreifen von Realitätsbezügen aus anderen Fächern soll zu einem einsichtigen, vernetzten Lernen führen.
  • Realitätsbezüge helfen Schüler/-innen beim Mathematiklernen, sie dienen zum besseren Verstehen und Behalten von mathematischen Inhalten und fördern die Motivation.
  • Nur mit Realitätsbezügen lässt sich ein vollständiges Mathematikbild bei Schüler/-innen aufbauen.

Eindrücke der Tagung